Karl-Marx-Stadt und Olympia
Karl-Marx-Stadt steht bereit! Alle Vorbereitungen sind getroffen und wenn es nach dem Willen der Stadtmutter geht, kann es los gehen, wenn es sein muss. Olympia kann kommen!
Es war schon immer der Traum der Stadt, eine Olympiade zu veranstalten, um der ganzen Welt zu zeigen, was in ihr steckt. Schon seit der Gründung durch Karl Marx 1671 – als noch niemand an Olympische Spiele der Neuzeit dachte – strebt die ganze Stadt danach. Allein der richtige Zeitpunkt war noch nicht gekommen. Bis jetzt! Olympia steht vor der Tür doch London ist überfordert. Nichts ist fertig. Durch die Finanzkrise gebeutelt und vom Thronjubiläum der Queen abgelenkt, hinken die Londoner ihrem Zeitplan hinterher. Wembley wurde vor kurzem erst auf den Stand von 1966 zurückgebaut, um endlich mit aller Gewissheit zu klären, ob der Ball hinter oder vor der Linie war. Dadurch fehlen dem Stadion, in dem die Eröffnungsfeier stattfinden sollte, jegliche Sitzplätze, die Überdachung und Imbissstände. Kein Einzelfall. Und erst jetzt merken die Briten, dass man für die Olympischen Sommerspiele keine Eishalle benötigt. Jahrelang wurde Katharina Witt umsonst dafür bezahlt, dass sie ihre Erfahrung in die Planung des Eiskunstlaufturniers einfließen lässt.
Doch die Lösung liegt greifbar nah: Karl-Marx-Stadt! Das Olympiastadion steht, die Laufbahn ist frisch gepflastert, der Rasen könnte umgehend gemäht werden und ein zweites Fußballtor ließe sich ohne zusätzliche Kosten und in nur 3 Monaten montieren. Zudem steht nach 5 Jahren just 2012 wieder ein Wasseraustausch im Freibad Gablenz an. Und nicht zu letzt stünde die Straße der Nationen als Zielgerade eines Radrennens der Champs-Élysées in nichts nach. Auch die Begeisterung der Menschen aus Karl-Marx-Stadt ist gesichert. Die vollen Stadien des KFC und der Basketballdamenmannschaft sind Beweis genug. Die Sportbegeisterung der Menschen lässt sich förmlich greifen!
Karl-Marx-Stadt steht bereit! Alle Vorbereitungen sind getroffen und wenn es sein muss, kann es los gehen. Olympia kann kommen!
Falk Sieghard
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